420 CIMA Martigues 21.-28.4.2012

Die ersten zwei Tage nutzten wir für Trainings, Vermessung und nochmaligen Trimmen des neues Bootes sowie des Ersatzmastes. Die Trimmmasse des zu segelnden Mastes änderten wir fortlaufend während sicherlich zwei Stunden. Nach einer Trainingseinheit auf dem Etang de Berre schoben wir wegen Wechsels des Vorstages nochmals eine laaaaange Trimmeinlage, die einige Nerven kostete. Wie sich herausstellte, machten wir aus dem 420er ein sehr schnelles Boot. Nachdem wir von Starkwind hörten, bereiteten wir auch noch einen entsprechenden Trimm unter Begleitung langer Diskussionen vor.

8 Uhr Aufstehen. Muskeln und Kopf bei Tschoggen aufwecken. 8.30 Morgenessen - schön langsam, dafür Mengen. 9.30 Schiff Erwecken durch Decke entfernen. Trinken. Grausigen Neoanzug überstreifen. 11 erster Start. Zweiter Start. Dritter Start usw. Nach Rückkehr an Land sofort Gussguss essen, trinken. Erstes Debrief. Heimkehr. Dusche. Nachtessen - schön langsam, dafür Mengen. 22 Gute Nacht (wahrscheinlich nur Coach).

Schliesslich beendeten Nora und Giulia die sechs Qualiläufe auf dem 7. Rang, als erste Frauenmannschaft. Die 88 Teilnehmerboote wurden hälftig in die Silber-/Goldgruppe verteilt. Immer mehr stieg der Druck, den beide aber gut verkrafteten. Einerseits schien die Teilnahme an der ISAF WM in Dublin erreichbar, andererseits liessen sich die Französinnen nicht gefallen, dass ein SUI vor Ihnen platziert war. Zudem machten Nora/Giulia die angekündigten stärkeren Winde von bis zu 25 kn bzw. die Kurse unter Spi Sorgen. Da wurden Horrorerlebnisse vom letzten Jahr plötzlich wieder lebendig. Tatsächlich glitt das Boot manchmal wie auf Eiern über den wenig salzigen Etang. Andererseits staunten nicht wenige Coaches, wie ein Halbwindkurs unter Spi und danach als Flamme hingelegt wurde; oder wie der Indianer sich in Lee auf Amwind überholen lassen musste.
Der erste Finaltag - eben bei mehr bewegter Luft - entpuppte sich als Bad Day, weil viel zu viel Respekt vor dem Wind gegen 20 kn und wegen den verkrampften Versuchen, nicht aufs Schwert steigen zu müssen.
Den zweiten Finaltag startete die Wettfahrtleitung schon gar nicht, da sie davon ausging, zu viele SeglerInnen seien überfordert.
Den dritten Finaltag, erstmals überhaupt ein Schwachwind-Lauf bei etwa 6 kn, schlossen Nora/Giulia im ersten Drittel ab. Konnten damit die drängenden Französinnen aufholen?
Die Wahrheit an der Preisverteilung: 1. Frauenboot, 12. Schlussrang, ISAF WM Teilnahme in Dublin, Irische See 12°, gesichert. Bravo!